zuschneiden mit rollschneider oder schere
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Schneller Dessous zuschneiden mit Schere oder Rollschneider?

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Viele schwärmen davon, dass man mit dem Rollschneider so schnell zuschneiden kann. Ist man wirklich viel schneller als mit der guten alten Schere? In diesem Beitrag finden wir es heraus.





Meine bisherigen Erfahrungen mit dem Rollschneider

Vor zig Jahren habe ich mir einen kleinen 28mm Rollschneider zugelegt. Ich weiß zwar nicht mehr den Grund, aber wenn man die Nähwelt noch nicht so weit entdeckt hat, findet man diverse Gadgets interessant zum ausprobieren. Meine erste Erfahrung damit war nicht so berauschend, aber heute kann ich auch sagen warum. Ein zu dicker Stoff und ein zu kleiner Rollschneider passen nicht zusammen 😅 . Anschließend hatte ich noch einen Versuch gewagt, aber auch dieser ist fehlgeschlagen. So weilte er bis heute in meinem Nähkoffer…

Den Zuschnitt mit der Schere habe ich für mich perfektioniert und kann beim Schnittmuster entlang der Kontur sehr präzise schneiden. Auch die Verwendung von Stecknadeln ist mir nicht lästig.

Da ich aber wieder mehr zu dem Thema Zuschnitt recherchierte habe und viele von der Schnelligkeit geschwärmt haben, habe ich mir gedacht ich gebe dem Ganzen nochmal eine Chance. Denn Zuschnitt dauert für mich gefühlt ewig. Und vor allem war ich neugierig wie präzise lässt es sich wirklich mit dem Rollschneider zuschneiden?




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Der Schnelligkeitstest

Da ich nicht so geübt mit dem Rollschneider bin, habe ich vorab Probestücke geschnitten, damit ich ein Gefühl für den Rollschneider bekomm. Ich war richtig erstaunt wie schnell es ging. Das Schnittmuster habe ich lediglich am Bruch mit Nähklammern befestigt. Doch war es wirklich viel schneller als mit der Schere?


Zeit stoppen

Um herauszufinden was wirklich schneller geht, muss dafür die Zeit gestoppt werden. Ein geeignetes Versuchsobjekt schien mir das Schnittmuster Panty Cleo. Hier kann ich auch gleichzeitig zwei verschiedene Materialien testen. Für die Vorderhose einen Baumwoll Jersey und für die Hinterhose elastische Spitze. Noch dazu sind hier verschiedene Rundungen zu meistern.

Zum befestigen des Schnittmusters werde ich wie gehabt am Bruch die Nähklammern verwenden. Mit dem Rollschneider, wenn notwendig mit zusätzlichen Nähgewichten arbeiten und beim Zuschnitt mit der Schere wird das Schnittmuster noch mit Stecknadeln befestigt. Klingt so als wäre der Aufwand mit der Schere höher oder?


Zuschnitt Vorderhose aus Jersey

Der erste Test war die Vorderhose aus Jersey. Wie gesagt ist nicht nur die Schnelligkeit bei mir ausschlaggebend sondern auch wir genau lässt es sich auch im allgemeinen zuschneiden.

Der Test zeigte, dass ich mit dem Rollschneider etwas länger brauchte als mit der Schere. “Schuld” war, dass der Rollschneider an gewissen Stellen nicht komplett die beiden Stofflagen durchschnitten hatte und ich so am Ende noch nachkorrigierten musste.

Von der Genauigkeit des Zuschnitts war ich richtig erstaunt, dass es möglich ist so präzise zuzuschneiden.


Zuschnitt Hinterhose aus elastischer Spitze

Der zweite Test, der Zuschnitt von elastischer Spitze, war spannend für mich. Wie gut wird es hier klappen?

Einen wirklichen Unterschied wie zum Jersey, dass es irgendwie flutschiger wäre, habe ich nicht bemerkt. Es ließ sich super schneiden. Dadurch das die Spitze nur einlagig war musste ich weniger Druck auf den Rollschneider geben.

Zeitlich gesehen war ich gleich schnell wie mit der Schere. Hätte ich mit dem Rollschneider nicht wieder nachkorrigieren müssen wäre ich diesmal eine Spur schneller gewesen. Mit der Genauigkeit kann ich wirklich nicht meckern. Hat auch hier super funktioniert.



Fazit

Schnelligkeit

In Anbetracht, dass ich keine routinierte Übung mit dem Rollschneider habe, würde ich sagen man ist in etwa gleich schnell oder eine Spur schneller als mit der Schere. Dennoch hätte ich mir den Vorsprung mit dem Rollschneider größer vorgestellt.


Genauigkeit

Erstaunt war ich wirklich, dass es möglich ist sehr genau zuzuschneiden. Hier ist dann aber auch wirklich auf die Größe des Rollschneiders zu achten. Mit meinem 28mm Rollschneider bin ich gut zurecht gekommen. Größer für Höschen und BHs würde ich nicht empfehlen.


Kostenfaktor

Generell muss ich sagen, dass ich ein Freund von Qualität bin gegenüber einem günstigeren Preis. Daher kann ich dir nur aus eigener Erfahrung folgendes ans Herz legen:


Rollschneider mit Schneidematte

Wenn du dich für einen Rollschneider entscheidest ist es wichtig, dass er gut in der Hand liegt. Denn wenn du viel schneidest soll nicht gleich nach dem zweiten Teil die Hand weh tun. So ging es mir nämlich mal mit einem günstigen Rollschneider, den ich ausprobiert hatte. Daher würde ich den niemanden weiterempfehlen.


Auch bei den Schneidematten gibt es Unterschiede. In der Regel sind die Schneidematten selbstheilend. Das heißt durch den Rollschneider werden Schnitte in die Matte geschnitten. Durch den selbstheilenden Effekt sind sie kaum bis gar nicht sichtbar. Mit der Zeit durch das viele benutzen können diese Schnitte sichtbarer werden und dann ist es Zeit die Matte wieder auszutauschen.


Schere

In der Regel kann man so gut wie mit jeder Schere beginnen, solange du sie nur für Stoffe verwendest. Auch ich habe mit einer günstigen Schere unter 20 EUR angefangen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich meine jetzige Schere nicht mehr missen will. Der Wow Effekt am Anfang war wirklich groß. Sie ist wie Butter durch die Stoffe geglitten. So ganz ohne Kraftaufwand. Diesen Moment werde ich nie vergessen.


Kommen wir zu den Kosten. Preislich lagen mein Rollschneider und die Schneidematte 60x45cm bei ca. 40 EUR. Meine aktuelle Schere findest du im Internet zwischen 80 – 100 EUR. Wie gesagt du kannst auch mit einer günstigeren Schere starten, aber für viele Näher ist diese Schere ein Traum.

Zu beachten ist auch, dass das Rollschneidermesser mit der Zeit stumpf wird und ausgetauscht werden muss. Denn wenn das Messer stumpf ist muss man mehr Druck aufbringen. Das hat zur Folge, dass du den Rollschneider nicht mehr so leicht führen kannst und dadurch es auch vermehrt zu Unfälle führen kann, weil man zum Beispiel ausrutscht.

Auch die Schere kann mit der Zeit stumpf werden. Bei günstigen Scheren ist das nachschleifen oftmals nicht möglich oder nicht lohnenswert. Bei den hochpreisigen kann man es auf jeden Fall in Betracht ziehen.


Ob Schere oder Rollschneider, ist wohl alles in allem Geschmacksache. Einen günstigen Einstieg findest du auf jeden Fall mit der Schere und ganz ohne gehts ja auch nicht. Zwicke und evtl. nachkorrigieren des Zuschnitts, wenn man mal mit dem Rollschneider verrutscht ist, funktioniert auch besser mit der Schere.

Wenn du aber mit der Schere gar nicht klarkommst, kannst du es mal mit dem Rollschneider versuchen. Es ist wie alles eine Übungssache.



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